seit gestern, dem 2. Mai 2024, hat Deutschland so viele Ressourcen verbraucht, wie dem Land bezogen auf die globale Biokapazität rechnerisch für das ganze Jahr zur Verfügung stehen – zwei Tage früher als im vergangenen Jahr und etwa drei Monate früher als im weltweiten Mittel. Das zeigt: Die Überlastung der Erde nimmt weiterhin zu. Bereits seit 1971 übersteigt der jährliche globale Verbrauch die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das internationale Forschungsinstitut Global Footprint Network errechnet den "Earth Overshoot Day" jährlich anhand des sogenannten ökologischen Fußabdrucks, einer Art Buchhaltungssystem für die natürlichen Ressourcen. Der Earth Overshoot Day, auf Deutsch "Erdüberlastungstag", beschreibt den Zeitpunkt, an dem so viele natürliche Ressourcen – wie Holz, Pflanzen oder Nahrungsmittel – verbraucht sind, wie innerhalb eines Jahres nachwachsen können. In die Rechnung geht zudem ein, wie viel CO2 die Natur innerhalb eines Jahres binden kann, etwa in Wäldern und Ozeanen.
"Um das Datum des Erdüberlastungstags nach hinten zu verschieben, müssen wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern, indem wir etwa den CO2-Ausstoß drastisch reduzieren und weniger verschwenderisch leben. Hier kann jede und jeder einen Beitrag leisten", betont Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, in seinem ausführlichen Statement. Mit Mut, den richtigen Ambitionen und mit Konsequenz lässt sich der Negativ-Trend seiner Ansicht nach noch umkehren – etwa durch den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien, die Nutzung der immer noch hohen Energieeffizienzpotenziale, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Konsummuster. Dazu braucht es eine effektivere Kommunikation rund um Klima- und Ressourcenschutz – und die Schärfung des Bewusstseins, das nachhaltiges Verhalten mit vielen weiteren Vorteilen verbunden ist.
Jeder und jede von uns kann den eigenen ökologischen Fußabdruck verringern und damit einen Beitrag leisten, das Datum des Erdüberlastungstags wieder nach hinten zu verschieben. Wie groß der persönliche Fußabdruck ist, können Interessierte beispielsweise mit dem Online-Tool SUSLA oder dem Ressourcenrechner "Mein ökologischer Rucksack" ermitteln. |