die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland sind 2023 um rund zehn Prozent gesunken, wie das Umweltbundesamt berichtet. Ein erfreulicher Schritt in Richtung Klimaschutz – das heben auch Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, und Dr. Sascha Samadi, Co-Leiter des Forschungsbereichs Sektoren und Technologien, in ihrem Statement hervor. Allerdings: Ein großer Teil des Rückgangs geht auf kurzfristige Effekte zurück, wie den milden Winter oder Produktionsrückgänge in energieintensiven Industrien infolge des 2023 noch relativ hohen Energiepreisniveaus. Zwar gibt es durchaus auch Impulse durch langfristig wirksame Klimaschutzmaßnahmen, etwa den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien oder verhaltensbedingte Rückgänge des Energieverbrauchs. Aber die guten Zahlen dürfen nicht dazu führen, dass Deutschland beim Klimaschutz nachlässt, sondern stattdessen Motivation sein, die grüne Transformation weiter entschlossen voranzutreiben.
Ein wichtiger Baustein für diese Transformation – und damit für eine klimaneutrale Zukunft – ist grüner Wasserstoff. Dabei wird Deutschland jedoch stark auf Importe angewiesen sein. Wie sich sicherstellen lässt, dass bei der Wasserstoffproduktion im Ausland neben der Klimaneutralität auch soziale und ökologische Standards eingehalten werden, skizzieren Forschende des Wuppertal Instituts in der Kurzstudie "Politische Instrumente zur Gewährleistung der Nachhaltigkeit von Wasserstoffimporten", die im Rahmen des Projekts SUST-H2 entstand: Richtungsweisende Nachhaltigkeitsziele sollten jedes Umsetzungsprojekt begleiten und in der gerade in der Entwicklung befindlichen nationalen Wasserstoff-Importstrategie explizit verankert werden, hinterlegt mit konkreten, nachvollziehbaren und vor allem überprüfbaren Kriterien für Wasserstoffimporte. Die Forschenden führen in ihrer Studie regulatorische, ökonomische und kollaborative Politikinstrumente auf, die einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Wasserstoffhandel ermöglichen können – mit Vorteilen sowohl für die Exportländer, als auch für die importierenden Industrienationen. |